Anna Clyne
„Color Field“

Pjotr I. Tschaikowsky
Violinkonzert D-Dur

Dmitri Schostakowitsch
Symphonie Nr. 10 e-Moll

Gespenstisch, erschütternd, mitreißend – Dmitri Schostakowitschs Zehnte ist Abrechnung und Befreiungsschlag in einem. 1953, kurz nach Stalins Tod und Jahren der Angst und Resignation entstanden, dokumentiert sie Leid und Ringen des Individuums unter dem übermächtigen Diktator, begleitet einen auf dem steinigen Weg durch Düsternis und Beklemmung hin zum aufgehenden Licht der Hoffnung. Mit dieser packenden Symphonie entfesselt Santtu-Matias Rouvali erneut seine Klangmagie am Pult des DSO. Als »Finne mit Feuer« hat ihn der Tagesspiegel schon bei seinem ›Debüt‹ im März 2014 gepriesen. Seitdem hat er eine bemerkenswerte Karriere hingelegt: 2021 wurde er Chefdirigent des Philharmonia Orchestra in London.

Klangabenteuer verspricht auch Anna Clyne. Die britische Komponistin findet Inspiration in der Begegnung mit Menschen und Bildern. Über eine amerikanische Philanthropin kam sie auf Mark Rothkos Gemälde ›Orange, Red, Yellow‹, das den drei Sätzen von ›Color Field‹ ihre Namen gab. Mit warmen, leuchtenden, vibrierenden und kraftvollen Klängen eröffnet es einen abendlichen Dreiklang aus Leuchten, Leidenschaft und atemberaubender Dramatik. Für Klangwunder sorgt schließlich Pjotr Tschaikowsky. Am Genfersee kehrte nach unglücklicher Eheschließung und Nervenkrise seine Lebenslust zurück. Hier entstand sein Violinkonzert – ein unglaublich virtuoses, temperamentvolles, melancholisches und zugleich heiter ausgelassenes Meisterwerk, das in der Interpretation des israelischen Geigers Vadim Gluzman garantiert zu einem Erlebnis wird.