Deutsche Oper Berlin

Intermezzo

Oper

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin

Richard Strauss

Philipp Jekal as Robert Storch
Ruth Tromboukis
© Ruth Tromboukis
Monika Rittershaus
© Monika Rittershaus
Philipp Jekal as Robert Storch, Maria Bengtsson as Christine
Monika Rittershaus
© Monika Rittershaus
Monika Rittershaus
© Monika Rittershaus
Clemens Bieber as Kapellmeister Stroh, Simon Pauly as Justizrat, Joel Allison as Kommerzienrat, Philipp Jekal as Hofkapellmeister Robert Storch and Tobias Kehrer as Kammersänger
Monika Rittershaus
© Monika Rittershaus

Beschreibung

Neue Opernstoffe für eine neue Zeit – das suchten in den zwanziger Jahren nicht nur die Avantgardisten. Altmeister Richard Strauss ging noch weiter und brachte nicht nur eine Geschichte aus der modernen Lebenswelt, sondern gleich, kaum verhüllt, sein eigenes Eheleben auf die Bühne ... 

Zum Stück
Die Uraufführung von Richard Strauss’ achter Oper Intermezzo löste bei Kritik und Publikum Irritationen aus: Statt auf mythische oder antike Stoffe zurückzugreifen, hatte der Komponist diesmal in kaum verhüllter Form sein eigenes Eheleben auf die Bühne gebracht und damit die Grenze zwischen Privatem und Öffentlichem provokativ überschritten. Übersehen wurde dabei, dass Strauss mit Intermezzo wieder einmal zeigte, dass er die aktuellen Trends des Musiktheaters seiner Zeit nicht nur aufmerksam verfolgte, sondern sie auch in sein persönliches Ausdrucksspektrum integrierte. Denn tatsächlich ist Intermezzo Strauss’ Antwort auf das Bedürfnis des Publikums der Zwanziger Jahre, neue, „moderne“ Opernstoffe auf der Bühne zu erleben, und steht daher in einer Reihe mit den Zeitopern von „Avantgardisten“ wie Arnold Schönberg (Von heute auf morgen) und Paul Hindemith (Neues vom Tage). Anders als diese bleibt Strauss jedoch seiner klassisch-tonalen Tonsprache auch bei diesem Stoff treu und schafft vor allem mit der Hauptpartie der Komponistengattin Christine ein weiteres Exemplar seiner berühmten, mit silbrigen Kantilenen strahlenden Sopranpartien.

Und wie sich hinter dieser Christine Strauss’ Gattin Pauline verbirgt, so steckt auch in ihrem Bühnengatten, dem gefragten Kapellmeister Robert Storch, Richard Strauss selbst – und auch die Verwechslung, die die Ehe der beiden an den Rand des Scheiterns bringt, beruht auf einem tatsächlichen Vorfall. Es ist, wie oft in Komödien, ein fehlgeleiteter Brief einer Frau von moralisch zweifelhaftem Ruf, der Christine zur festen Überzeugung gelangen lässt, dass ihr Mann sie betrügt. Erst nach Aufklärung des Missverständnisses stellt sich wieder der häusliche Frieden ein. Doch ist dieser Vorfall in Intermezzo eher ein Anlass, das facettenreiche und psychologisch einfühlsame Porträt einer Frau zu zeichnen, die mit ihrem unausgefüllten Dasein hadert, sich andererseits aber auch durch ihre Rolle als fürsorgliche Ehefrau eines erfolgreichen Musikers definiert.

Zur Inszenierung
An der Deutschen Oper Berlin ist Intermezzo der Mittelteil einer Richard-Strauss-Trilogie, in der Regisseur Tobias Kratzer verschiedene Stadien einer Paarbeziehung unter die Lupe nimmt. Nachdem in Arabella die Schwierigkeiten des Beginns Thema waren, widmet sich Intermezzo nun den „Mühen der Ebene“. Und wie in Arabella entdeckt Kratzer auch hier eine Modernität, die den Stoff auch für das 21. Jahrhundert interessant macht: Auf der einen Seite die Frau, die nach einem Lebensinhalt jenseits der Gattinnenrolle sucht und sich doch nicht von ihrem Mann lösen kann, auf der anderen Seite der Mann, der seine Dominanz auch dadurch demonstriert, indem er seine Frau zur Kunstfigur macht und dadurch seine Sicht der Beziehung verewigt. Denn nicht zuletzt setzt Strauss hier dem eigenen Künstlertum in Gestalt umfangreicher sinfonischer Zwischenspiele ein Denkmal – und auch das wird Thema der Inszenierung sein.

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Intermezzo - Eine bürgerliche Komödie mit sinfonischen Zwischenspielen in zwei Aufzügen von Richard Strauss
Libretto vom Komponisten
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln

Besetzung

Sir Donald Runnicles
Musikalische Leitung
Dominic Limburg
Musikalische Leitung
Tobias Kratzer
Inszenierung
Rainer Sellmaier
Bühne, Kostüme
Stefan Woinke
Licht
Jonas Dahl
Video
Janic Bebi
Video
Jörg Königsdorf
Dramaturgie
Philipp Jekal
Hofkapellmeister Robert Storch
Maria Bengtsson
Christine, seine Frau
Elliott Woodruff
Franzl, ihr kleiner Sohn
Anna Schoeck
Anna, die Kammerjungfer
Thomas Blondelle
Baron Lummer
Clemens Bieber
Kapellmeister Stroh
Markus Brück
Notar
Nadine Secunde
Frau des Notars
Joel Allison
Kommerzienrat
Simon Pauly
Justizrat
Tobias Kehrer
Kammersänger
Lilit Davtyan
Resi
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Orchester

Termine

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